Ihr Weg zu uns: Diagnose und Aufnahme

Wie erkenne ich einen Schlaganfall?

Die wichtigste Aufgabe besteht darin die Beschwerden/Symptome eines Schlaganfalls schnell zu erkennen und umgehend den Rettungsdienst zu alarmieren.

Ein einfacher Test, der auch von Laien angewendet werden kann, ist der sogenannte FAST-Test, dessen Abkürzung „Face“ (Gesicht), „Arms“ (Arme), „Speech“ (Sprache) und „Time“ (Zeit) bedeutet.

Wie geht es dann weiter? – Die Zentrale Notaufnahme (ZNA)

Falls der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, sollte die PatientIn unverzüglich vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus mit einer neurologischen Abteilung, die eine Stroke Unit betreibt, transportiert werden. Initial sollte keine Korrektur des erhöhten Blutdruckes vorgenommen werden, da präklinisch nicht zwischen einem hämorrhagischen Schlaganfall (Hirnblutung) und einem ischämischen Schlaganfall unterschieden werden kann. In der ZNA der Sana Kliniken wird die PatientIn durch eine NeurologIn klinisch untersucht und eine kurze, strukturierte Anamnese mit den wichtigsten Informationen bezüglich des Auftretens/zeitlichen Verlaufs, des Ausmaßes der Beschwerden, der relevanten Vorerkrankungen und der Einnahme von Medikamenten, wie z.B. Blutverdünner erhoben. Die Beschwerden werden mit einer speziellen Schlaganfall Skala (NIHSS) bewertet. Parallel werden vom Pflegepersonal der ZNA die Vitalparameter (Blutdruck, Herzfrequenz, periphere Sauerstoffsättigung) bestimmt, eine Blutprobe abgenommen und ein Aufnahme-EKG abgeleitet. Ohne Zeitverlust wird die weitere Diagnostik eingeleitet, denn „Time is brain“.

Wie wir Ihnen helfen können: Diagnostik und Akuttherapie

Bei Verdacht auf einen akuten Schlaganfall wird schnellstmöglich eine CT-Untersuchung durchgeführt. In 80% der Fälle ist für einen Schlaganfall ein akuter Gefäßverschluss der hirnversorgenden Arterien verantwortlich (sog. ischämischer Schlaganfall). In der Folge kommt es zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Zucker, wodurch es ohne schnelle Therapie zu einem irreversiblen Untergang des betroffenen Hirnareals kommt. Beim akuten Schlaganfall zählt jede Minute.

Um zu sehen, welches Gefäß verschlossen ist, welcher Anteil des Gehirns noch zu retten ist und welcher Anteil bereits unwiederbringlich geschädigt wurde, wird ein CT des Kopfes (CCT), ein CT der Gefäße (CTA) und ein CT zur Beurteilung der aktuellen Hirnversorgung (CT-Perfusion) durchgeführt. Auf Grundlage dieser Bildbefunde wird im Anschluss die Entscheidung getroffen, ob eine sogenannte Akuttherapie (systemische Lysetherapie oder/und Thrombektomie) bei der betroffenen PatientIn durchgeführt werden kann. Diese Therapien sind nur in einem bestimmten Zeitraum möglich und in der Regel umso erfolgreicher, je früher sie angewandt werden.

Computertomografie (CCT) des Kopfes
Gefäßdarstellung (CTA)
CT-Perfusion

Eine  Therapieoption ist die systemische Lysetherapie. Hierbei wird über einen venösen Zugang ein Medikament verabreicht, welches ein Enzym enthält, das Blutgerinnsel in den Gefäßen auflöst. In bestimmten Fällen ist diese Therapie nicht möglich, beispielsweise wenn starke blutverdünnende Medikamente regelmäßig eingenommen werden oder wenn die Ergebnisse der Bildgebung zeigen, dass das betroffene Hirngewebe bereits unwiederbringlich geschädigt wurde.

Eine andere Therapieoption ist, gegebenenfalls auch in Kombination mit der systemischen Lysetherapie, die sogenannte Thrombektomie. Hierbei wird das Blutgerinnsel (Thrombus), das zu einem Verschluss eines größeren Gefäßes geführt hat, über einen in das Gefäßsystem eingebrachten Kunststoffschlauch (Katheter) abgesaugt. In schwierigeren Fällen kann auch ein Fangnetz (Stent-Retriever) platziert und der Thrombus somit entfernt werden. Durch diese Manöver wird das zuvor betroffene Hirnareal wieder mit Blut durchströmt und somit mit ausreichend Sauerstoff versorgt (untenstehende Abbildung).

In den Sana Kliniken Duisburg werden auf der überregional zertifizierten Stroke-Unit (Schlaganfall-Spezialstation) jährlich ca. 1000 SchlaganfallpatientInnen behandelt, bei ca. 200 von ihnen wird eine mechanische Thrombektomie durchgeführt.

Thrombektomie
Gefäßverschluss einer großen Hirnarterie
Wiedereröffnung des Gefäßes nach Thrombektomie
Wie es danach weitergeht: Weiterbehandlung und Rehabilitation