Ihr Weg zu uns: Diagnose und Aufnahme

Bei einem vermuteten oder diagnostizierten zerebralen Aneurysma, einer arterio-venösen Malformation (AVM) oder einer arterio-venösen Fistel (AVF) handelt es sich um sehr seltene Krankheitsbilder, von denen die PatientInnen meistens noch nie gehört haben. Umso wichtiger sind hier eine ausführliche Aufklärung und Beratung zu der jeweiligen Erkrankung und wie es im Verlauf weitergeht. Der Weg muss individuell geplant und auf jede einzelne PatientIn abgestimmt werden. Diese Beratung erhalten Sie in den Sana Kliniken Duisburg in der neurovaskulären Sprechstunde der Neuroradiologie unter der Telefonnummer 0203/733-2701 sowie in der Neurochirurgie unter der Telefonnummer 0203/733-2401, bzw. 0203/733-2408. Auch eine ausführliche Beschreibung der Krankheitsbilder finden Sie auf unseren Webseiten der Neuroradiologie und Neurochirurgie.

Zusammengefasst handelt es sich bei allen oben genannten Erkrankungen um pathologische Veränderungen der Gefäße. Das Aneurysma ist eine Gefäßaussackung einer Hirnarterie (obere Abbildung). Die AVM (mittlere Abbildung) und die AVF (untere Abbildung) sind jeweils fälschlicherweise entstandene Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen. Die AV-Malformation ist angeboren und besteht von Geburt an, die AV-Fistel ist hingegen erworben und beispielsweise Folge eines Schädel-Hirn-Traumas.

Gefäßaussackung eines Hirngefäßes (Aneurysma)
Arterio-venöse Malformation (AVM)
Arterio-venöse Fistel (AVF)

Oft sind diese Erkrankungen Zufallsbefunde, sie können aber auch klinische Symptome, wie beispielsweise Krampfanfälle, Kopfschmerzen oder Sensibilitätsstörungen auslösen. Das Risiko einer Hirnblutung ist sehr individuell und wird mit jeder PatientIn persönlich besprochen.

Wie wir Ihnen helfen können: Diagnostik und Therapie

Die Behandlung der oben genannten Erkrankungen sind hochkomplexe neuroradiologische sowie neurochirurgische Eingriffe und erfolgen in enger Zusammenarbeit zwischen den beiden genannten Abteilungen. Die Sana Kliniken Duisburg bieten alle für die Erkrankung geeigneten Behandlungsoptionen an. Aneurysmen können beispielsweise minimal-invasiv durch die Neuroradiologie mit unterschiedlichen Materialien, wie kleinsten Platinspiralen, unterschiedlichen Stents, flussmodulierenden Stents (Flow Diverter) oder kleinen Körbchen (WEB-Device) behandelt werden. Beispielhaft zeigen die Abbildungen die Aneurysma-Behandlung mittels Platinspiralen.

Aneurysma vor der Behandlung
Aneurysma nach Embolisation mit Platinspiralen (Coils)
Platinspiralen (Coils)

Alternativ können Aneurysmen auch operativ durch die Neurochirurgie behandelt werden. Dabei wird von außen, nach Eröffnung des Schädelknochens eine Metallklammer (Gefäßclip) auf den Hals des Aneurysmas gesetzt.

Aneurysma vor Clipping
Verschluss des Aneurysmas durch einen Gefäßclip
Gefäßclip

Arterio-venöse Malformationen sowie arterio-venöse Fisteln werden zu Beginn vorrangig minimal-invasiv über das Gefäßsystem von der Abteilung für Neuroradiologie behandelt. Dabei werden kleinste Plastikschläuche (Mikrokatheter) bis an die pathologische Kurzschlussverbindung geführt und diese anschließend mittels eines Gefäßklebers oder dünner Platinspiralen verschlossen (siehe untenstehende Abbildungen). Hier können, je nach Größe der Gefäßpathologie mehrere Eingriffe notwendig werden. Auch diese Eingriffe erfolgen in enger Zusammenarbeit zwischen Neuroradiologie und Neurochirurgie. Oft sind hier Kombinationseingriffe notwendig, bei denen die Gefäßpathologie im ersten Schritt durch den minimal-invasiven Eingriff durch die Neuroradiologie verkleinert wird und der Restbefund im zweiten Schritt dann operativ durch die Neurochirurgie entfernt wird. Nach vorangegangenen Hirnblutungen durch eine AVM erfolgt regelhaft die interdisziplinäre Fallbesprechung zur individuellen Therapieentscheidung. Bei großen, raumfordernden Blutungen kann auch die direkte operative Versorgung einer AVM nötig sein.

Arterio-venöse Malformation vor Behandlung
Arterio-venöse Malformation nach Embolisation

Wie es danach weitergeht: Weiterbehandlung und Entlassung

Nach erfolgreicher Therapie erfolgt in der Regel ein kurzfristiger Aufenthalt auf einer Überwachungsstation. Nach anschließendem stationären Aufenthalt von wenigen Tagen können PatientInnen meist entlassen werden. Regelhaft wird das geplante Vorgehen bei der Behandlung interdisziplinär durch die Fachabteilungen Neurochirurgie, Neuroradiologie sowie Neurologie in unserer Neurovaskulären Konferenz besprochen und das weitere Procedere festgelegt. Bei abgeschlossener Behandlung erfolgt nach einigen Monaten ein Kontroll-Termin inklusive einer diagnostischen Katheter-Angiografie. Hier kann ein vollständiger Verschluss eines Aneurysmas, einer AVM oder einer AVF sicher und vollumfassend beurteilt werden. Termine für diese Kontroll-Untersuchungen können in der neuroradiologischen Ambulanz (Tel.: 0203/733-2718) vereinbart werden. Ist ein Folgeeingriff notwendig, werden die PatientInnen sowohl über den zeitlichen Rahmen als auch über den empfohlenen geplanten Eingriff (minimal-invasiv durch die Neuroradiologie versus operativ durch die Neurochirurgie) informiert.